Ein Erinnerungsdiamant ist ein Symbol ewiger Verbundenheit und zudem ein über Generationen hinweg unvergängliches Erbstück. (Foto: djd/Algordanza)
Totenwäsche aus Ökotextilien, Särge und Urnen aus biologisch abbaubarem Kunststoff und sparsamere Leichenwagen statt der bislang üblichen Nobelkarossen, die inklusive der Extras bis zu einer Viertelmillion Euro kosten können: In der Bestattungsbranche kehrt Umweltbewusstsein ein, das zeigte die letzte Befa, die größte Bestattermesse der Welt in Düsseldorf. Vorgestellt wurden teilweise auch skurrile Neuerungen wie etwa ein aus Aluprofilen produziertes Grab mit integriertem Wassertank. Das per Sensor gesteuerte Bewässerungssystem gießt selbsttätig Blumen, sobald die Erde trocken ist, zudem kann der Zustand des Grabes direkt auf das Handy der Angehörigen übertragen werden.
Diamant aus Asche: Neue Form der Trauerkultur
Aber auch diese Erfindung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Trend insgesamt weg von den traditionellen Bestattungsformen wie der Grabstätte auf dem Friedhof hin zu individuellen Gedenk- und Erinnerungsformen geht. "Erfinder" der Diamantbestattung ist das Schweizer Unternehmen Algordanza, es stellt die Edelsteine in der Schweiz in einer eigenen Manufaktur her.
Im ersten Schritt erfolgt die Einäscherung des Verstorbenen in Deutschland durch den örtlichen Bestatter, dann wird die Urne in das Labor in der Schweiz gebracht. Bei sehr hohen Temperaturen und unter Hochdruck wird der Kohlenstoff aus der Kremationsasche in einen Rohdiamanten umgewandelt und anschließend von Hand zu einem Brillanten geschliffen.
Kooperation mit über 3.000 Bestattern
Für die Entscheidung, etwas Wertvolles wie die Kremationsasche in fremde Hände zu übergeben, ist bei den Angehörigen des Verstorbenen Vertrauen nötig, das Verfahren sollte so transparent wie möglich sein. Beim Schweizer Anbieter etwa garantiert ein Zertifikat für jeden Diamanten die Herkunft aus dem Kohlenstoff der Kremationsasche. Ist der Erinnerungsdiamant ein echter Diamant? Was kostet diese Erinnerungsform? Wie viel Asche ist zur Fertigung des Diamanten notwendig und was passiert mit der restlichen Asche? Antworten auf diese und weitere Fragen zur Diamantbestattung gibt die Ratgeberzentrale unter www.rgz24.de/diamant.
Inzwischen kooperieren die Schweizer mit deutlich über 3.000 Bestattern in Deutschland, diesen und ihren Mitarbeitern wird auch eine Fortbildung zum diplomierten Diamantbestatter angeboten. Die Fortbildung erfolgt auf einer speziell für diesen Zweck ins Leben gerufenen E-Learning-Plattform.