„Kaffee ist Philosophie“

Was sind die Vor- und Nachteile von Kaffeevollautomaten, Filtermaschinen, Pad-Geräten und Co.?

Eine Spielerei: Kaffeegenuss auf bayerisch. (Foto: Doris Emmer)

Von Doris Emmer
Albert Riedle ist Geschäftsmann in Straubing und beschäftigt sich beruflich mit Kaffeevollautomaten. "Der richtige Kaffeegenuss ist Glaubensfrage und Philosophie", findet er. Riedle weiß, worauf es ankommt, dass jeder "seinen" perfekten Kaffee aus der richtigen Maschine erhält.

"Ich selbst mag aus dem Vollautomaten gerne auf mich persönlich abgestimmten Espresso, zuhause trinke ich aber auch gerne Filterkaffee aus der klassischen Maschine," erklärt er. Egal ob High-Tech oder Handfilter. Für jeden Kaffeetrinker ist der Genuss wichtig. Ein Kaffeevollautomat bietet natürlich zahlreiche Möglichkeiten. "Moderne Geräte erlauben es, dass jedes Familienmitglied seinen persönlichen Lieblingskaffee zubereitet. Je nach Vorliebe kann so die Bohnenmenge, das Vorbrühen, die Brühtemperatur und die Wassermenge gewählt werden. "Wenn die Mischung stimmt, dann speichere ich das Ganze unter meinem Namen ab," erklärt Albert Riedle. Ein Fingertipp erlaubt dann, dass der Morgen komfortabel mit einer Tasse heißem Kaffee oder Espresso beginnt.

A und O des perfekten Kaffeegenusses ist für Riedle die otimale Reinigung. "Es gibt Reinigungsprogramme. Aber die größeren Einzelteile des Automaten müssen per Hand gereinigt werden." Das ist nötig um den Geschmack des Kaffees zu erhalten und ein hygienisches Lebensmittel zu trinken.

Regelmäßige Reinigung

"Oftmals rufen die Leute den Techniker, weil der hochwertige Apparat nicht mehr funktioniert. Der stellt dann fest, dass mit einer sorgfältigen, regelmäßigen Reinigung der Defekt vermieden hätte werden können.

Dies gilt insbesondere, wenn Milch im Spiel ist. Wer regelmäßig seinen Cappuccino trinkt, der ist mit einem externen Milchbehälter gut aufgestellt. Dieser kann dann bei Bedarf aus dem Kühlschrank genommen und an den Kaffeeautomaten angedockt werden.

Für richtige Baristas

"Richtige Baristas, die beim Kaffee Hand anlegen wollen, schwören natürlich auf Profimaschinen," betont Albert Riedle. Hier kann sogar das Kaffeemehl nach Gefühl in das Sieb gedrückt werden," erklärt der Experte. Auch die richtige Menge Dampf hat ein Barista im Gefühl.

Allerdings seien diese Maschinen eher für Cafes geeignet, weniger für den Hausgebrauch. "So eine Maschine kostet leicht bis zu 7.000 Euro oder mehr." Weit günstiger sind Kaffeevollautomaten. Diese gibt es, je nachdem, ob sie in die Küche eingebaut sind oder nicht, schon ab wenigen Hundert Euro. Hochwertige Geräte können aber auch um die 2.500 Euro kosten.

"Wir Deutschen können uns mit unseren Produkten auf dem internationalen Markt sehen lassen. Viele Innovationen, die auf dem Sektor der Vollautomaten gemacht werden, stammen von einheimischen Ingenieuren. Natürlich wird da von der Konkurrenz auch gerne kopiert," so Riedle.
Wer sich einen Kaffeevollautomaten nicht leisten kann, der kann eine Stufe niedriger gehen und sich eine Kapselmaschine besorgen. Hier wird der Kaffee mit Hilfe einer Kapsel oder einer Disc, die mit Kaffee- oder Espresso-Pulver gefüllt sind gebrüht. Dies ist praktisch für alle, die am Morgen mit möglichst wenig Handgriffen eine Tasse duftenden Kaffee haben wollen.

Kaffee per Pad

"Ein Nachteil bei diesen Geräten ist, dass eine Tasse Kaffee relativ teuer kommt. Wenn ein Hersteller ein Patent auf die Kapsel hat, dann muss man sie auch im Original beziehen. Außerdem sind diese Kapsel auch ein Problem für die Umwelt," gibt Albert Riedle zu bedenken. Vorteil ist allerdings, dass hier auch Tee oder Kaffee mit Milch, ja sogar Kakao angeboten wird.

Maschinen für Filterpads gibt es mehrere auf dem Markt. Die kompostierbaren Pads sind ein kleineres Problem für die Umwelt. Außerdem kann man sparen, da man nicht auf einen Hersteller der Pads angewiesen ist. Auf dem Markt gibt es von Billig-Pads vom Discounter bis zum teuren Pad mit Kaffeepulver vom Marktführer eine breite Palette an Produkten. Wer Milch in seinem Kaffee will, muss die allerdings von Hand erwärmen oder aufschäumen.

Wer eine große Kaffeegesellschaft geben möchte, für den ist es allerdings sehr mühsam, wenn er Tasse für Tasse einzeln brühen muss. Hier punktet die klassische Kaffeemaschine.

Edelstahlfilter

Filterkaffeemaschinen haben in den letzten Jahren eine Neuerung erfahren. Der Kaffeefilter ist heutzutage nicht mehr aus Vlies, sondern aus Edelstahl. "Man kippt den Kaffeesatz nach dem Brühen in den Abfall, der Filter wird dann unter dem Wasserhahn oder in der Spülmaschine wieder einsatzbereit gemacht. "Das klassische Format "Nummer Vier" vom ersten Hersteller der Filterpads ist dann nicht mehr nötig," so Riedle.

Für Puristen ist auch ein kleiner Espressokocher, der auch Espressokanne genannt wird, ideal. Dieser kann auf die Herdplatte gestellt werden. Kaffee und Wasser sorgen dann für klassichen Espresso- oder Mokkagenuss. Diese Maschinen sind oftmals schon ab 20 Euro zu haben und können auch in der Skihütte auf dem Holzofen zum Einsatz kommen. Wichtig ist aber hier, dass man die richtige Handhabung erlernt. Ansonsten schmeckt das Produkt oft verbrannt.

Egal welche "Kaffee-Philosophie" man vertritt. Es schadet sicher auch nicht mal einen Kaffee zu probieren, der auf andere Weise zubereitet wurde. Vielleicht entdeckt man neue Geschmacksnuanchen und eine ganz neue Welt des Kaffees.

Kaffeegenuss gibt es jetzt mit einem Fingertipp. (Foto: Doris Emmer)



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20. November 2017 09:35
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